“Zeit” und der Auslandstierschutz

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Unserer Meinung nach ist “Zeit,” nach Empathie, das wertvollste Gut für einen Auslandshund und entscheidet über den Erfolg oder Misserfolg einer Vermittlung. Wir Menschen haben meistens eine tägliche Routine in unserem Leben – aber unser frisch gerettes Haustier? Noch “lange” nicht, denn ihr kleines Leben ist auf dem Kopf gestellt erst einmal. Egal ob wir dem Hund nun ein sicheres und liebevolles Zuhause anbieten ist es, insbesonders ein neu angekommenes Tier, wahrscheinlich gestresst, traumatisiert, ängstlich, und versunsichert und weiss nicht was es erwartet.

Es braucht Zeit, bis ein neuer Besitzer und ein neu adoptierter Hund voneinander lernen, insbesondere bei einem neuen Tier – deshalb seid bitte geduldig. Denn es kann Wochen oder gar Monate dauern, bis das neue Haustier sich „eingearbeitet“ hat und sich in seinem neuen Haushalt entspannen und sich sicher fühlen kann.

Empathie, Toleranz & Respekt verdienen alle Lebewesen, besonders aber ein Hund aus dem Tierschutz, der gerade aus einem Shelter gerettet wurde. Es ist normal und zu erwarten, dass er lernt und dabei einige Fehler macht. Kein Tier ist perfekt, genau wie wir Menschen es auch nicht sind. Viele unsichere Hunde blühen auf, nachdem sie einige Wochen in einem fürsorglichen Haushalt verbracht haben, entwickeln sich aber mit ihrer einzigartigen Persönlichkeit weiter, insbesondere nachdem sie gelernt haben, ihren neuen Besitzer zu lieben, ihm zu vertrauen und ihn zu respektieren.

Aber man muss dem Tier Zeit ⏱ geben und es selbst das Tempo bestimmen lassen.

❗️Im Tierschutz gibt es eine einfache Faustregel wenn man von “Zeit” spricht – es dauert etwa 3 Tage bis sich ein Hund von der langen Reise aus dem Ausland körperlich erholt, etwa 3 Wochen bis er anfängt sich im Haushalt zurechtzufinden und etwa 3 Monate bis er auch seelisch ankommt und er beginnt sich zu entspannen ❗️

Die Empathie, die man dem Hund entgegen bringt, hängt mit unsere Erwartungen zusammen. Man soll nämlich KEINE vom neuen Familienmitglied haben schon gar nicht dass das Tier so „funktionieren“ muss wie wir Menschen es wollen.

Wenn diese beiden Faktoren nicht auf Euch zutreffen, dann holt Euch bitte keinen Auslandstierschutzhund! Ihr rettet ihn nicht wenn er nach ein paar Wochen / Monate wieder weg soll weil seine neu entwickelte Persönlichkeit nicht mit der Familie “zusammenpasst” oder man so viel Zeit und Arbeit in die Sozialisierung stecken muss, oder man sich die ganze Erfahrung als Mensch einfach anders (sprich einfacher, „idyllischer”) vorgestellt hat.

Die Adoption eines Haustieres ist eine bereichernde Erfahrung und bietet gleichzeitig eine großartige Freundschaft für Mensch und Tier, aber sie ist nicht immer leicht. Bei AWW haben viele traumatisierte, verunsicherte und ängstliche Hunde eine neue Chance bekommen, weil wir die Menschen suchen, die sich an diese 2 Grundsätze halten. Ein paar vorher/nachher Beispiele von AWW Hunde, die nach Trauma ein schönes neues Leben haben – dank ihrer Menschen, die ihnen die Zeit und Empathie entgegengebracht haben! Euch allen danken wir! ❤️🐾