MILLIE

Sie wurde mitten in Bukarest ausgesetzt. Im Stadtzentrum.
Monatelang ließ sie niemanden an sich heran, bis Antoneta kam.
Unsere Tierschützerin ist eine Hundeflüsterin. So auch bei Millie. Sie konnte ihr problemlos ein Halsband und eine Leine anlegen und Millie sprang bereitwillig ins Auto. Das war im Februar 2019.

Heute, im September lebt sie bei uns und mit unseren Hunden zusammen.
Sie ist, man kann es kaum glauben, total menschenbezogen. Und das, nachdem sie über Monate keinen Menschen an sich herangelassen hat.
Sie kommt auf Zuruf, lässt sich streicheln und beschmusen, nimmt ganz vorsichtige Leckerlie und genießt es.
Einfach ein zauberhaftes, verschmustes und liebevolles Hundemädchen.

Geburtstag: 02.01.2010
Hündin
mittelgroß
Alle wichtigen Impfungen, gechipt und mit EU- Heimtierausweis
kastriert bei Ausreise: ja
im Shelter seit: 2/2019

USCHI

😱😱TOTGEBURT NACH LEBENSRETTUNG ++ AUS DER TÖTUNGSTATION IN DIE KATASTROPHE ++ TIERE TRAUERN NICHT? ++ BLÖDSINN 😱😱 😍😍 DOCH SIE LERNEN AUCH WIEDER ZU LÄCHELN😍😍

Und wieder erreicht uns ein Anruf, dass das Tötungsshelter Petrosani ein paar Hunde freigibt. Dieser Anruf kommt spät, aber glücklicherweise noch rechtzeitig für Uschi. Es werden immer nur ein paar Hunde freigegeben, die die Tierschutzorganisationen vor Ort dann retten dürfen. Alle Vereine waren schon vor uns dort gewesen, aber niemand hat Uschi in seine Obhut genommen. Sie war übrig geblieben.
Klar, sie ist nicht klein und niedlich, kein Welpe. Schwierig sie zu vermitteln. Aber uns interessiert das nicht. Uns ist es egal, ob ein Hund gut oder schlecht zu vermitteln ist. Wir wollen sie nur aus der Hölle holen.

Doch Uschi steckt noch mittendrin, in ihrer persönlichen Hölle, aber das sollten wir erst später feststellen.

Wir haben sie freundlich aufgenommen bei uns. Zum Tierarzt konnten wir nicht sofort mit ihr, denn sie hatte sich total in sich zurückgezogen. Das wollten wir ihr dann noch nicht zumuten. Also haben wir sie in einen Zwinger gepackt, ihre Hütte mit frischem Stroh gepolstert und sie zwar beobachtet, aber erstmal in Ruhe gelassen.
Sie blieb dort, fraß ein wenig und ging wieder in die Hütte.

Zwei Tage später dann das Grauen.

Vor der Hütte, auf dem nackten Beton sehen wir ein totes neugeborenes Hundebaby. Sie hat drauf gelegen und ließ niemanden in den Zwinger. Als wir näher kommen, zieht sie ihr totes Baby in die Hütte und abwechselnd weint sie und knurrt uns an.
Wir waren völlig hilflos und konnten nicht anders, als mit ihr zu weinen. Wer konnte ahnen, dass sie trächtig war? Und dass es nur ein Welpe ist und nicht mehrere.
Irgendwann hat sie ihr Baby aus der Hütte geholt und es an die Tür gelegt. Wir haben es herausgenommen und es neben dem Shelter beerdigt.
Uschi hat tagelang geweint und gejault und uns gedroht. Niemand konnte zu ihr. Sie hat so sehr gelitten. Sie kam nicht mehr aus ihrer Hundehütte und hat nicht gegessen.
Inzwischen sind einige Wochen vergangen und sie blüht auf. Ihre Trauer scheint vorüber, sie frisst, wenn unsere Tierschützerinnen ins Shelter kommen, begrüßt Uschi sie am Zaun. Sie lässt jeden an sich heran, nähert sich allen Menschen und nimmt langsam Kontakt auf.

Heute, Anfang JUni 2019 ist sie ein völlig anderer Hund. Sie hat ihre eigene Hölle verarbeitet, ist aufgeschlossen und freundlich. Streicheleinheiten genießt sie sehr, Menschen mit Leckerlie sind der Himmel für sie.

Sie ist bereit, ein neues Leben anzufangen.

Geburtstag:
Hündin
groß / etwa 70 cm / 29 kg
Alle wichtigen Impfungen, gechipt und mit EU- Heimtierausweis
kastriert bei Ausreise: ja
im Shelter seit: April 2019

IVY

Man stelle sich 💛IVY💛 vor. Kleines Hundebaby auf der Straße lebend.
Eine Frau kommt vorbei und nimmt es mit.
Dies ist der Beginn für eine Happy End-Geschichte, sollte man denken.
Aber nein. Das ist der Beginn einer Wahnsinnsgeschichte. Wortwörtlich.
Der Mann der Hunderetterin leidet unter verschiedenen psychischen Erkrankungen.
Er nimmt nach ein paar Wochen das kleine Fellbündel zur Kenntnis und beschließt, dass es sein Feind ist.
Auf allen vieren stellt er Ivy nach und fängt an, das kleine Wesen zu beißen.
Wann immer er die Kleine erwischt, beißt er kräftig zu.
Als seine Frau es bemerkt, hat er den Mund voller Haare.
Sie versucht von nun an, Hundebaby und Ehemann zu trennen.
Eine schier unlösbare Aufgabe, denn der Mann ist wie besessen von Ivy.
Völlig verzweifelt verständigt sie unsere wunderbare Antoneta, die sich sofort auf den Weg macht, Ivy abzuholen.
Nun ist die Kleine schon etwas größer, hat alles vergessen und ist ein munteres, lebhaftes, alterstypisch verspieltes Hundemädchen. Manchmal hat sie Flausen im Kopf, aber das muss ja so sein.
Stehen allerdings irgendwo Leckerlie herum, gibt es kein Halten mehr und man hat alle Hände voll zu tun, sie davon abzuhalten.
Weil sie aber so zauberhaft und süß ist, kann man ihr gar nicht böse sein.
Eines ist sicher: Sie wird ein wundervolles Familienmitglied sein, aber das Hunde 1×1 muss sie von Grund auf lernen. Mit liebevoller Konsequenz soltle das aber kein Problem sein.

Geburtstag: etwa Februar/März 2019
Hündin
mittelgroß (unter Vorbehalt)
Alle wichtigen Impfungen, gechipt und mit EU- Heimtierausweis
kastriert bei Ausreise: ja
im Shelter seit: 15. Mai

BOOM

Ich bin wahrhaftig kein wilder Draufgänger. Ich kann mich noch erinnern, dass ich in einem riesigen Tierheim war, es waren ungefähr 500 Hunde. Wir haben gefroren, gehungert, in unserem Kot gelegen und viele von uns haben den ganzen Tag geschrien. Und viele sind gestorben.
Die Menschen dort waren brutal und gemein.

Die Menschen, die ich heute kenne, sind alle sehr nett und freundlich und liebevoll mit mir.
Ich bin auch liebevoll und sanftmütig und auch ausgeglichen.
Aber… …nicht sofort. Ich gucke erstmal. Nicht, dass noch einer von damals dabei ist. Oder dass einer doch noch böse wird.
Ich schaue. Ich habe keine Angst, aber ich gehe auch nicht hin. Wenn sie zu mir kommen, ist das in Ordnung, aber ich gehe nicht hin.
Deswegen denken sie vielleicht, dass ich nicht verstehe, was sie über mich sagen. Aber das stimmt nicht. Sie sagen nämlich, dass ich Geduld brauche und Zeit. Und dass Menschen, die es nicht eilig haben und mir diese Zeit lassen können, eine Liebe fürs Leben finden werden.

Ich glaube, das stimmt. Wenn ich bestimmen darf, wie lange es dauert, bis ich ihnen so richtig vertraue, dann vertraue ich für immer.

Geburtstag: 02.11.2012
Rüde
mittelgroß
Alle wichtigen Impfungen, gechipt und mit EU- Heimtierausweis
kastriert: ja
getestet Mittelmeerkrankheiten ja
im Shelter seit 02.12.2014